... gibt es eventuell nicht nur im medizinischen Bereich. Was sonst noch an Problem- und Konfliktpotential möglich ist, soll hier nicht unerwähnt bleiben.
Ein paar einleitende Worte vorab.
Dass sich nach einer Magen- OP sehr viel verändert ist ja gewollt.
Wir wollen hier nicht auf Ernährungsprobleme, körperlich- medizinischen Gegebenheiten eingehen, sondern uns anderen postoperativen "Vorkommnissen" widmen.
Wenn auch nicht im Geringsten vermutet, sind auch andere Lebensgegebenheiten durch so eine OP mit "betroffen", in denen sich auch Änderungen ergeben können und werden.
Manche Änderungen sind wohltuend, erleichternd und nehmen eine Last von den Schultern.
Doch es gibt auch Änderungen, die sich schleichend in das "neue" Leben hineinmanövrieren und andere - ggf. große - Probleme ergeben können.
Um diesen Möglichkeiten wachsam begegnen und sich ggf. davor wappnen zu können, haben wir diese Thematik mit in unsere Seiten aufgenommen.
Lest im Folgenden selbst, worum es uns dabei geht.
Immer "Ärger mit der Psyche"
Obwohl der Titel mehr scherzhaft klingt, gibt es doch auch immer wieder sehr ernst zu nehmende Probleme mit Emotionen und der Psyche, die oft mehr an dem gesamten Umstellungsprozess des Körpers beteiligt sind, als man meint.
Durch die Gewichtsabnahme und die äußerlichen Veränderungen erstrecken sich die Verän-derungen auch in Bereiche der Selbstwahrnehmung, des Selbstwertgefühles, der Selbstsicherheit und der Libido.
Vielleicht ist mit der immer mehr steigenden Körperfülle die Attraktivität - auch in der Selbstwahrnehmung - immer mehr gesunken und das Intimleben ist dadurch deutlich weniger geworden oder sogar langsam eingeschlafen.
Mit dem schnellen Abnehmen, dem Reduzieren der Körperfülle, der Verringerung der Kleidergrößen nach einer Magen- OP, drängen sich solche Überlegungen und Gefühle wieder neu deutlich in den Vordergrund.
Mann / Frau wird sich der eigenen Attraktivität wieder neu bewusst und sucht nun wieder verstärkt nach Bestätigung / Erwiderung.
Hier gilt, das begleitend zum Abnehmprozess auch unbedingt die Qualität der Partnerschaft, die innerfamiliäre Kommunikation und das emotionale und körperliche Miteinander thematisiert und besprochen werden müssen.
Bleibt im - bzw. kommt ins Gespräch über sich verändernde Gewohnheiten, Begehrlichkeiten, Interessen und definiert Freiräume ebenso neu wie gemeinsame und unterschiedliche Interessen.
Durch gute Kommunikation haben wir „gleichgezogen“ und auch meine Frau hat Brach-liegendes wieder neu aktiviert und ist bezüglich ihrer Hobbys und Interessen wieder sehr viel aktiver geworden.
Aber dadurch, das wir unseren „Rahmen“ klar abgesteckt haben, sind wir uns bezüglich unserer Freiräume nicht nur einig, sondern wissen, wie sehr wir sie selber brauchen und dem anderen dementsprechend auch zugestehen müssen.
In unserem Verständnis bleiben die Grundfesten unserer christlichen Ehe und Partnerschaft:
- Liebe
- Treue
- Ehrlichkeit
- Verbindlich- und Verlässlichkeit
Wir nehmen an den Interessen des anderen Anteil, erfreuen uns an dem, was dem Anderen Freude bereitet, ihn erfüllt und auch herausfordert. Das leben wir so im Miteinander und in Gegensätzlichkeit.
Uns das außerehelich zu suchen, was wir – angeblich – miteinander nicht mehr bzw. verloren haben, kam nicht in Frage, da wir Beide unsere Ehe auch im christlichen Verständnis verstehen und leben, aufkommende Probleme nicht übergehen, sondern sie ansprechen, miteinander Lösungen suchen, finden und diese mit Gottes Hilfe umsetzen.
Probleme werden ignoriert, verdrängt, nicht kommuniziert und die Flucht in eine neue Beziehung ist nur vorübergehend toll, neu und leidenschaftlich, bis sich auch hier wieder der Lebensalltag einstellt.
Mit dem Beschriebenen könnt Ihr hoffentlich begreifen, das man im Miteinander alle Probleme lösen kann, wenn Beide Beteiligten das auch wirklich wollen.
Mutet Euch selbst und Eurem Partner nicht den Schmerz des Betrügens – des Betrogen-werdens zu. Ihr findet das, was Ihr wo anders sucht viel eher wieder in der Vertrautheit Eurer Partnerschaft, auch dann, wir Ihr mal Klartext reden, manches in Frage stellen und neu definieren und einige neue Situationen und Probleme aktiv ansprechen und anpacken müsst.
Holt Euch ggf. lieber externe Hilfe bei Familienberatern und Therapeuten, die Euch den Frust und das emotionale Leid von Trennungen ersparen helfen.
Wenn Eure Beziehung auf dem festem Fundament einer tiefen Liebe ruht, dann habt Ihr alle Chancen und Möglichkeiten, auch solche Probleme miteiander zu bewältigen und dass, was trennend wirken könnte, ins Gegenteil zu verwandeln und nur noch mehr zusammen zu rücken.
Wir wünschen Euch, das solche Probleme nie zum Tragen kommen.
Wenn aber doch, hoffen wir, Euch hiermit eine kleine Hilfe gegeben zu haben, dass solche Dinge auf Euch zu kommen könnten, Ihr sie aber mit der richtigen Vorahnung und anschließender Behandlung schnell überwinden und Eure partnerschaftliche Qualität damit nur noch verstärken könnt.
Endlich abgenommen aber nun ein Suchtproblem
Endlich, mit der Magen- OP ist es gelungen ein extremes Übergewicht abzubauen und viele Kilos abzunehmen. Doch die frühere „Ess- Sucht“, der Spaß am Essen und der Genuss sind nun vermeindlich verloren gegangen und die Seele sucht nach Ersatz.
Deshalb passier es immer wieder, das Magen- Operierte nach ihrer Operation süchtig nach Alkohol, Drogen, Glücksspielen oder anderen Dingen werden.
Eine Übergewichtige Frau (in New York) berichtet: "Ich ersetze das Essen durch andere Dinge". Eigentlich hätte für die Mittvierzigerin durch die Operation alles besser werden sollen. Sie nahm wie erhofft auch über 60 Kilogramm ab.
Aber zwei Jahren nach ihrer OP wurde die Amerikanerin – die an einer Studie der State University of New York teilnahm – spielsüchtig.
"Ich vermisste das Essen, fühlte mich, als hätte ich meinen besten Freund verloren. Es war mir oft wie ein Trost gewesen, obwohl ich nicht ständig Hunger hatte“ - berichtete sie der Studienleiterin über ihre Probleme nach der OP.
Um dieses gute aber nun verlorene Gefühl des Essens zu kompensieren, ersetze sie es durch andere Dinge, die nicht gut für sie waren.
Die sogenannte bariatrische* Operation - bei der entweder ein Großteil des Magens mit einem Bypass umgangen oder das Organ zu einem Schlauch verkleinert wird - gilt als die mit Abstand wirksamste Methode, um dauerhaft Gewicht zu verlieren.
Somit ist sie für viele Betroffene sogar oft die letzte Hoffnung auf ein einigermaßen normales und gesundes Leben.
Da große Mahlzeiten nach einer solchen OP kaum mehr möglich sind und Zucker im Übermaß zudem oft nur noch schlecht vertragen wird, ergeben sich neben der Gewichtsabnahme oft auch die positiven Folgen der Senkung des Blutdrucks und der Blutfettwerte.
Überraschend deutlich bessert sich auch ein Diabetes Typ 2 oft schon kurz nach der OP und die Insulininjektionen können fast immer ab sofort dauerhaft eingestellt und Diabetes- Medikationen perspektivisch beendet werden.
2014 ließen sich laut "Barmer Krankenhaus-Report" 9225 Deutsche wegen ihres Übergewichts den Magen operieren, wobei sich die Zahl der OPs in den vergangenen zehn Jahren mehr als vervielfacht hat.
Der Nürnberger Adipositaschirurg: „Thomas Horbach“ forderte laut einer Aussage im SPIEGEL "…es müssten viel, viel mehr sein".
Einige Ärzte plädieren sogar dafür, solche Operationen selbst dann als Diabetes-Therapie anzuwenden, wenn der Patient überhaupt nicht an starkem Übergewicht leidet.
Doch nun zeigt sich auch eine – von den Chirurgen gern ausgeblendete – Kehrseite: da die Patienten nun nicht mehr wie zuvor im Übermaß essen, entwickeln nicht wenige nach der OP eine (andere) Sucht.
Laut einer alarmierenden Studie der der University of Pittsburgh an rund 2000 Patienten entwickelte innerhalb von fünf Jahren nach einer Magen- Bypass- OP
- - jeder 5. Operierte Alkoholprobleme
- - jeder 13. begann, illegale Drogen zu konsumieren.
Diese und andere Suchproblematiken wie z.B.
- Trunk-
- Spiel-
- Kauf-
- Sexsucht
entwickeln sich fast immer erst mehrere Jahre nach der Operation, dann, wenn die meisten Chirurgen ihre Patienten nach der Anschlussbetreuung einer klinischen Nachsorge längst aus den Augen verloren haben.
Wie die Frau aus dem Staat New York, berichten Operierte immer wieder von einer Suchtentwicklung, die ihrer Magen- OP folgte.
Der Mediziner: "Christoph Straub" - Vorstandsvorsitzender der Barmer Krankenkasse – warnt: "Eine bariatrische Operation ist kein einfacher Eingriff, nach dem die Ärzte ihre Patienten geheilt nach Hause schicken können, man muss immer die gesamte Persönlichkeit im Blick haben. Allein an der der Waage und am Insulinbedarf den OP- Erfolg abzulesen greift zu kurz."
Ob sich das Phänomen einer Suchtentwicklung nach einer OP an den Eingeweiden womöglich psychologisch erklären lässt, versuchen Neurowissenschaftler und Psychologen zu verstehen.
Der Ernährungsexperte: „Adrian Meute“ vom Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg kommt zu dem Ergebnis: "Es liegt zumindest die Vermutung nahe, dass viele Patienten ihre Emotionen nach der OP nicht mehr wie vorher durch Essattacken regulieren können. Deshalb greifen sie wahrscheinlich zu anderen Suchtmitteln - vor allem zum Alkohol."
In der Ernährungsmedizin wird schon länger vermutet, dass Nahrungsmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt süchtig machen können, das zeigen auch die sich gleichenden Ergebnisse von Gehirnuntersuchungen extrem Übergewichtiger und Kokainabhängigen.
Daraus ergibt sich die Hypothese, dass Patienten nach der Magen- OP einfach die Esssucht durch eine andere Sucht ersetzen.
Die rein psychologische Erklärung reicht aber vielen Wissenschaftlern nicht aus.
Sie vermuten, dass sich durch die Magen- OP der Abbau, die Aufnahme und damit auch die Wirkung von Alkohol im Körper deutlich verändern.
Die Verstoffwechslung von Alkohol wird bereits im Magen durch ein Enzym begonnen und nur ein Teil des Alkohols gelangt in den Blutkreislauf und ins Gehirn.
Nach einer Magen- OP verändert sich das und eine größere Menge des Alkohols entfacht seine Wirkung dahingehend, das Operierte - statt langsam beduselt zu werden – nun einen richtigen Alkoholkick erleben.
Hier mal einige Zitate aus dem Netz, indem Betroffene von ihrem Alkohol-Flash berichten:
- "Leider vertrage ich nicht mehr als drei Schlückchen Wein, dann muss ich mich hinlegen."
- "Ich hatte zu Neujahr nur ein halbes Glas Weißwein und war total breit"
- "Leider vertrage ich nicht mehr als drei Schlückchen, dann bin ich dermaßen dicht, dass ich mich erst mal ein halbes Stündchen hinlegen muss“ (schreibt eine Betroffene in einem Adipositas- Forum)
Der für Viele eher unerwartet auftretende Alkoholkick, der mutmaßlich einen unkontrollierten Konsum fördert, kann aber auch nicht die ganze Wahrheit sein.
Für die Entstehung auch anderer Süchte muss es noch einen anderen Grund haben.
Das eine Magen- OP direkt zur Veränderungen im Suchtzentrum des Gehirns führen kann, beweisen die diesbezüglich durchgeführte Tierexperimente.
Der Wissenschaftliche Direktor des Helmholtz Diabetes- Zentrums in München: „Matthias Tschöp“ ist ein Experte für die Kommunikation zwischen Bauch und Hirn, der das erstaunliche Zusammenspiel zwischen Magen-Darm-Trakt und Gehirn so erklärt, dass im Magen-Darm-Trakt zahlreiche Hormone gebildet werden, die ihre Signale ans Gehirn senden.
Da sich die Zusammensetzung dieses Hormoncocktails nach einer bariatrischen Operation dramatisch verändert, ist dies wahrscheinlich der Grund dafür, dass sich der Gesund-heitszustand von Diabetikern sofort nach der OP verbessert - und zwar schon bevor sie stark an Gewicht verlieren.
Allerdings ist von einigen dieser Hormone auch bekannt, dass sie das Suchtzentrum des Gehirns beeinflussen.
„Matthias Tschöp“ und seine Kollegen arbeiten an der Entwicklung eines Medikamentes, dass die Zusammensetzung des Hormoncocktails im Magen-Darm-Trakt gezielt verändert.
Klappt das, könnte ein solches Arzneimittel eine Magenverkleinerung überflüssig machen - unter Umständen aber auch dazu führen, dass manche Patienten leichter eine Sucht entwickeln, erklärt Tschöp: "Deshalb untersuchen wir die Wirkung dieser Hormonkombinationen sehr genau."
Der Barmer- Chef: „Christoph Straub“ mahnt, dass die Entscheidung für oder gegen eine Magenverkleinerung viel sorgfältiger als bisher abgewogen werden müsse und rät vor allem zu mehr Vorsicht: "Wir sehen leider immer wieder, dass sich die Ärzte nicht an die Leitlinien halten."
"Bariatrische Operationen sollten in Deutschland" – so fordert Straub – "nur noch an den 50 (inzwischen 88) dafür zertifizierten Zentren vorgenommen werden und nicht mehr in den anderen rund 300 Kliniken, die diese Eingriffe ebenfalls anbieten. Nicht nur die Sterblichkeit ist an diesen Zentren um rund 15 Prozent niedriger, sie verfügten auch über Nachsorgeärzte und ein funktionierendes Netzwerk, auf das die suchtgefährdeten Patienten nach der OP angewiesen sind."
Ein in der "Australian & New Zealand Journal of Psychiatry" veröffentlichter Bericht zeigt deutlich, das mit qualifizierten Nachsorgeärzten und einem funktionierenden Netzwerk auch der Alkoholabsturz einer Gesundheitsexpertin aus Neuseeland hätte verhindert werden können.
Nach einer Magen- Bypass- OP bei der Frau fiel ihr Body- Maß- Index innerhalb eines Jahres von 40 auf 32 und alles schien gut ausgegangen zu sein. Als sie mit ihrer Beforderung deutlich mehr Stress bekam, konnte sie nicht mehr wie früher „dagegen anessen“. Sie fing an zu trinken, kam auf Mengen bis zu vier Flaschen Wein am Tag, verlor ihren Job, musste ein halbes Jahr in die Klinik und danach zu den Anonymen Alkoholikern.
"Der Verlust des Übergewichts", sagt Straub, "macht die Patienten eben nicht automatisch zu glücklichen Menschen."
Deshalb bleibt nach Eurer OP aufmerksam und wachsam, wenn Ihr - oder Euer Partner - irgendwelche Ansätze einer Sucht bei Euch feststellen solltet.
"Wehret den Anfängen", dann habt Ihr später nicht mit anderen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die Ihr dann gegen Euer Leiden mit dem Übergewicht und Begleiterkrankungen nur "ausgetauscht" habt.
Wendet Euch an das Nachsorgezentrum Eurer Klinik, sucht Rat bei Euren Psychiatern oder Suchtberatern.
Was wäre der Gewinn aller Vorteile einer Magen- OP denn noch wert, wenn er in Folge eine Sucherkrankung nach sich ziehen würde.
Passt gut auf Euch auf.
(Bei mir übernimmt das zu meiner großen Erleichterung meine liebe Frau, was so ja auch - wie ich gerne behaupte - im Kleingedruckten unseres Ehevertrages stehen würde ... den es allerdings nicht wirklich gibt.)
Die Augen sind größer als der Magen!
Obwohl inzwischen sehr selten geworden, kam es doch noch mal vor, das sich dieser Spruch bewahrheitete und ich ein wenig zu viel gegessen habe.
Das merke ich oft nicht sofort, sondern mit etwas zeitlicher Vorzögerung.
Die vor meiner OP oft hilfreiche Lösung – mit ein paar Schlucken Flüssigkeit Linderung herbei führen zu können – wirkt sich jetzt doch deutlich negativer und gegenteilig aus.
Die größten Probleme ergaben sich bei einem früheren Lieblingsessen – dem Döner.
Obwohl der mit Geflügelfleisch, Salat und Tsatsiki eher gut „rutschen“ sollte, hatte ich damit nun schon zum wiederholten Mal große Probleme.
Salat aus häuslicher Eigenzubereitung kann ich problemlos und gut essen, aber das Döner- Menü ist mir schon zweimal wirklich übel bekommen.
Ich aß mich vermeintlich gut – nicht übervoll – satt und alles war gut. Doch dann bekam ich ein Völlegefühl und Druck auf den Magen, dass es wirklich nur sehr schwer zu ertragen war. Mir wurde heiß, ich schwitzte, meine Nase war „zu“ und ich bekam schlecht Luft, dazu kam dann auch noch ein quälender Schluckauf, der mir beinahe alles Retoure befördert hätte. Doch die Erleichterung die ich in einer ähnlichen Situation zuvor durch Erbrechen einer geringen Menge sofort erlebte, kam dieses Mal nicht zustande.
Ich ging raus vor die Tür, atmete tief die abendlich- kühle Herbstluft ein, strich mir immer wieder über den Oberbauch, streckte den Bauch nach vorn und beugte mich mit nach oben gestreckten Armen nach hinten.
Langsam bekam ich wieder Luft und durch das erzwungene, tiefe und langsame Atmen wurde ich auch den begleitenden und sehr schmerzhaften Schluckauf wieder los.
Nach ca. einer Stunde wirklich sehr belastender, quälender Magenschmerzen hatte die Verdauung „Gnade“ mit mir und das Völlegefühl wieder etwas abgebaut, so dass die Qual nachließ.
Passt also wirklich auf, wenn es Euch so richtig gut schmeckt und Ihr – vielleicht auch aus "Macht der (früheren) Gewohnheit" den einen Bissen, das eine Stück noch esst und auch bei Euch die Augen größer als der Magen sind.
Ihr merkt erst mit etwas zeitlicher Verzögerung, dass Ihr Euch überfüllt habt und könnt dieses quälende Gefühl dann nur noch mit Übergeben oder eben mit viel Mühe, Geduld, Atemübungen und „Bauchstreichen“ irgendwie überstehen,
Probiert es lieber nicht aus und erspart Euch dieses wirklich schlimme Empfinden, das ihr dann ca. 1 Stunde lang aushalten müsst.
Prüft die Größe Eurer Mahlzeiten!
Verwechselt nicht Appetit mit Hunger und stellt das „Sattwerden“ nie über die Füllmenge Eures operierten Magens.
Legt - wenn ihr so langsam satt zu werden scheint - ruhig Mal eine kleine Pause ein und wartet kurz auf das "Signal" Eures Magens. Mit der Zeit werdet Ihr immer sicherer, wie "Synchron" Euer Sättigungsgefühl mit der tatsächlichen Sättigung ist.
Keine Angst, Ihr „versaut" damit nicht gleich Euer OP- Ergebnis durch eine Magen-überdehnung.
Aber Vorsicht!
Immer mal wieder nur ein Bisschen zuviel und der schleichende Prozess einer Magen-überdehnung beginnt dann doch.
Wir hoffen, Ihr erspart Euch ähnliche „Gefühle“ durch diesen Bericht und esst lieber ein zweites Mahl von der Mahlzeit, die Ihr vermeintlich mit einem Mal zu schaffen glaubtet.
Euer Olli
Immer Ärger mit den Kohlenhydraten
Wie schon beschrieben, haben wir ja bereits vor meiner OP durch weitestgehenden Kohlenhydratverzicht bei mir eine Gewichtsreduzierung von ca. 7kg erreichen können.
Jetzt - einige Wochen nach der OP - haben wir immer wieder deutlich gemerkt, wie negativ sich ein „normaler Verzehr“ von Kohlehydraten auf Wohlbefinden, Sättigungsgefühl und anhaltende Sättigung auswirkt.
Natürlich gibt es noch die „kleinen Sünden“ wobei die Betonung auf klein liegt und eigentlich sehr klein heißen müsste.
Zum Kaffee ein Stück Diabetikerkuchen und – ja auch einmal – ein Stück Stollen / Lebkuchen (gekauft und noch nicht aus der häuslichen Diätbäckerei meiner Frau) gibt es schon noch.
Doch einige Wirkungen lassen sich zuverlässig an den verzehrten (Mehr-) Kohlenhydraten festmachen.
Freilich muss man auch Kohlenhydrate zu sich nehmen, sonst wird das Gehirn unterversorgt und man wird tatsächlich körperlich und geistig träge.
Doch sobald man noch mehr als benötigt davon zu sich nimmt, machen sich einige Nachteile mehr oder weniger deutlich bemerkbar.
Die Verdauung ändert sich, rebelliert gegen die Kalorien und schlussendlich in Zucker umgewandelten Kohlenhydrate und es „gluckert und werkelt im Darm herum“.
Druckgefühle, Blähungen, Bauchschmerzen und Unwohlsein sind das Eine, aber schneller und exzessiv wieder Hunger bekommen sind das Andere.
Ernährungsfachleute wissen das, doch wir berichten hier von selbst- Erlebten, von Erfahrungswerten.
Es ist nicht schön, kaum nach dem Verzehr einer und weit vor dem der regulär folgenden Mahlzeit schon wieder Hunger in einer sehr drängenden Qualität zu bekommen.
Dabei gelingt es nicht immer, aus Vernunft, Wissen und Strenge mit sich selber dem dann verfrühten Hungergefühl entgegen zu treten.
Mir wurde es richtig lästig und so nahm ich mir vor, diesbezüglich anders damit umzugehen. Nicht lange nach dem Kaffeetrinken – wenn mal (gekaufter und zuckergesüßter Kuchen oder Gebäck) verzehrt wurden, kam fast zuverlässig ein Heißhungergefühl auf.
Der diesbezügliche Verzicht auf "zwischendurch was essen" kostete viel Disziplin und gelang eher selten.
Doch wir entwickelten ein paar Lösungsideen:
- Vor dem Verzehr von Kuchen zuerst etwas eiweißreiches (Kräuterquarkbrot, ein gekochtes Ei, oder etwas anderes – ggf. auch eine Scheibe Wurst, ein Scheibe Eiweißbrot oder High- Protein-Joghurt) essen, das „sättigt vor“ und nimmt etwas dieses Heißhungergefühl
- dann hilft auch noch, wenn man ordentlich was trinkt
… und …
- ... es sollte etwas Zeit verstreichen, bevor man sein Hungergefühl neu bewertet und meistens dann auch nicht mehr als Heißhunger empfindet.
Außerdem können wir Euch bezeugen, das jeder reichliche Kohlenhydratverzehr (ganz schlimm wirken - bei meiner Frau Nudeln, bei mir Kartoffeln und der leidige, gekaufte Süßkram ohne Diätsüßung). uns danach wieder mit einem unausweichlichen Heißhungergefühl überkam und uns ein „ich will noch mehr Kohlenhydrate essen“. überfiel.
Probiert es doch selber mal aus und versucht eine kohlenhydratarme Zeit (mindestens einen Monat lang solltet Ihr aushalten) zu gestalten und Ihr werdet merken, dass nach einer gewissen Eingewöhnung jede deutliche Kohlenhydratmahlzeit sofort wieder Heißhunger und großen Appetit auf „was Süßes“ entfacht.
Logisch, denn Süßes / Kohlenhydrate pushen den Zuckerwert schnell hoch, geben nur kurz-zeitig Energie ab und verursachen ein Kurzsättigungs- und ja - auch ein Wohlfühlgefühl.
Da sich der schnell angehobene Blutzuckerspiegel aber auch sehr schnell wieder abbaut, will der Körper erneut Sättigung / Energie und fordert auch wieder etwas Süßes ein, da er dann ja nicht so lange auf Erfolg warten muss.
Zusammengefasst wollen wir Euch darauf hinweisen, das sich der Körper sehr gut kohlenhydratarm ernähren lässt und jeder – der das für sich ausprobiert – viele angenehme und sogar erleichternde Ergebnisse bemerken wird, die diese Ernährung sogar als für ihn richtig (für uns war und ist sie es) bestätigen.
Probiert das doch mal längerfristig aus und Ihr erlebt selber, inwieweit es auch etwas für Euch ist.
Auf jeden Fall kommt ein Abnehmerfolg bestätigend und hilfreich dazu, den Ihr aber – nach Rückkehr auf „normale Ernährung“ auch wieder verlieren könnt.
"Oh es riecht gut, oh es riecht fein..."
Wer kennt ihn nicht, den Text aus dem bekannten Weihnachtslied.
Auch für Magenoperierte, die hintergründig ggf. eine Diabetes-, Bluthochdruck- oder andere Grunderkrankungen haben und darauf achten müssen, kommt die verlockende Weihnachts-zeit mit ihren süßen und herzhaften Genüssen.
Doch wie geht man unter Beachtung aller notwendigen Ernährungserfordernisse damit um? - sich aller Genüsse zu enthalten schaffen sicher nur die Wenigsten.
Im Folgenden schreibe ich Euch (ausdrücklich nur informativ und keinesfalls als 1 : 1 nach-zuahmendes Beispiel) wie wir damit umgehen.
Grundsätzlich gilt die oberste Priorität ausnahmslos auch weiterhin der Aufnahme von genug Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und der unbedingt im Fokus zu behal-tenen Kohlenhydrat- Zufuhr im Zusammenhang mit der täglichen Gesamtkalorienmenge für einen Erwachsenen.
Wir versuchen, all die Erfordernisse als „Pflicht“ zu betrachten, die über den richtigen Umgang damit eine „Kür“ überhaupt erst ermöglicht.
Das bedeutet, dass wir neben der Einhaltung aller Prioritäten auch meine Blutzuckerwerte sehr genau im Auge behalten.
Sicher ergibt sich daraus ein enger Rahmen für die „Kür“, aber was hilft es, wenn ich durch Leichtfertigkeit das Erreichte wieder zunichte mache.
Wir wollen mit allen Mitteln vermeiden, dass ich weder zunehme, schlechtere Zucker- / Blutdruckwerte oder Verdauungsprobleme jeglicher Art bekomme, die uns die Freude an den Feiertagen verderben könnten.
Ganz praktisch gibt es schon mal ein Plätzchen, einen Lebkuchen (selbstgebacken und mit fast kompletten Ersatz von Zucker durch Erythrit) oder auch mal ein Scheibe Stollen ohne die dicke Puderzuckerkruste.
Dabei bedenken wir die hohe Anzahl der aufgenommenen Kalorien zu dieser einen Mahlzeit und gleichen sie weitestgehend durch vermehrte Bewegung und eine kalorienarme Folge-mahlzeit aus.
Uns erscheint diese Herangehensweise deutlich besser, als irgendwann vom aufkom-menden Appetit total „überfallen“ zu werden, um dann unter Verlust der Selbstkontrolle / - Beherrschung unkontrolliert viel zu viel zu naschen / zu essen.
Das – Ihr Lieben – ist unsere Umgangsweise in der Zeit von Feiertagen (nicht nur zu Weihnachten).
Wir sehen im seltenen und verantwortungsvollen Naschen eine Notwendigkeit zum Erhalt unserer Lebensfreude, die sich bei vielen Menschen auch durch den Genuss der Ernährung definiert.
Unserer Meinung nach gilt es, diesen Genuss nicht „gänzlich zu verwerfen“ sondern ihn mit Achtsamkeit und Selbstverantwortung an die für unsere Situation geltenden Notwendig-keiten und Möglichkeiten gut anzupassen.
Ein diesbezüglicher „Verzicht auf den Genuss“ ist unserer Meinung nach nicht notwendig, aber eine gut überlegte, verantwortungsvolle Anpassung der Ernährung als Grundlage dafür, dass aus Genuss nicht später Verdruss wird.
Euer Olli