MeineMagenOP

Mein Weg in ein neues, gesünderes Leben!

... kannst Du hier Ollis Magen- OP aus der Sicht von Claudi betrachten - 3. Krankenhaus

Hier vorab ein paar Bilder von Ollis Zimmer im Krankenhaus:

Ollis Einzelzimmer in der Klinik
Ollis Einzelzimmer - was für ein Segen, das ein für Infektionspatienten bereitstehendes Zimmer nicht gebraucht und Olli gegeben werden konnte.
Die Option - das er "rausfliegt", falls ein Infektions-patient kommen und das Zimmer brauchen sollte, kam glücklicherweise nicht zum Tragen.










Ein
Was für eine tolle Aussicht in die Klinik umgebenden Parkanlagen.
Und was für ein Glück, das Ollis Zimmer keiner direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt war, es dadurch nie zu warm darin wurde und sich die Fenster - was sonst nicht der Fall ist - nicht nur ankippen sondern sogar komplett öffnen ließen.









Eine Schiebetür als Zugang zum vom Tageslicht erhelltem Bad

Zu dem schönen, hellen und geräumigen Einzel-zimmer gehörte natürlich auch ein Bad, das sich hinter der Schiebetür befindet.
Durch seine Anordnung war das Bad bei offener Schiebetür durch das einfallende Tageslicht schön hell und die Spiegellampe wurde kaum gebraucht.










Das Bad - hell und geräumig

Hier noch ein Blick ins Bad, in dem es auch - wie man sieht - ohne künstkliches Licht hell genug war.
Das kam Olli sehr entgegen, da er immer etwas Beklemmungen in engen Räumen hat und so einfach die Tür offen lassen konnte.











Die OP und die Zeit im Krankenhaus

Bei uns gab es ein schönes Ritual aus der Zeit meiner Berufstätigkeit. Freitags abends gab es für jeden von uns eine gekaufte Pizza. Dazu ein Glas Wein und unsere Serie. Leider würde das erst einmal nicht mehr stattfinden können. Die OP war auf Donnerstag früh in der kommenden Woche angesetzt.

Am Freitag davor haben wir unser Ritual feierlich abgesetzt und ein Erinnerungsfoto gemacht. Wir schauen es uns immer noch gern an. Solche kleinen Abschiede helfen, den neuen Lebensweg zu erleichtern.

Am Sonnabend haben wir das letzte Mal gegrillt, mit allem Drum und Dran. Es war ein wunderschöner lauer Sommerabend, wir hörten eine Sendung unseres christlichen Radiosenders ERF, die vollkommen in unsere Situation passte. So ermutigt, begannen wir am Sonntag die letzten Tage vor der OP, die jetzt eiweißreich und flüssig sein sollten. Das ging sehr gut.

Olli ist - was Ärzte, Krankenhäuser und OPs betrifft - durch zahlreiche negative Erfahrungen geprägt. Daher erschien es mir unglaublich, wie entschlossen, ruhig und entspannt er war. Das konnte ich von mir nicht behaupten. Ich bekam ernorme Zweifel wegen des OP Risikos. Es ging mir nicht gut damit und ich konnte nur schwer in den Schlaf finden.

Am Aufnahmetag brachte ich Olli in die Klinik und konnte wegen der Corona Vorschriften nicht mit in die Klinik, also musste ich von weitem winken, bevor Olli in den Aufzug stieg. Da kommen mir noch heute die Tränen, wenn ich daran denke. Es war alles so endgültig!

Wir telefonierten abends noch einmal lange, da er ja glücklicherweise ein Einzelzimmer bekommen hatte.

Am nächsten Morgen war die OP für 8.00 Uhr geplant und ich musste mich krampfhaft ablenken. Immer wieder kamen diese furchtbaren Zweifel. Ein scheinbar gesunder Mensch geht freiwillig in das Risiko einer OP hinein! Ich war lange im Gesundheitswesen berufstätig gewesen, aber das hilft in so einem Moment leider wenig.

Um 14.00 Uhr ließ ich mich zur Intensivstation verbinden, wo Olli den ersten postoperativen Tag verbringen musste. Die OP war gelungen und ich könnte ihn dort kurz besuchen! Was für eine Erleichterung!

Nach Corona-Befragung und allen Vorbereitungen zum Betreten der ITS durfte ich endlich zu ihm.

Er lag leicht erhöht, bekam Infusionen, alle Arten von Überwachungen und hatte Manschetten an den Beinen, die regelmäßig Pumpbewegungen ausführten, um Thrombose und Embolie vorzubeugen. Er war noch benommen und sein Herz schlug deutlich sichtbar unter dem OP Hemd. Sein ganzer Körper war in Aufruhr, aber er hatte keine Schmerzen durch ein effektives Schmerzmanagement. Der sehr fürsorgliche Intensivpfleger betreute nur zwei Patienten und ließ Olli gar nicht erst in den Schmerzbereich hinein kommen.

Olli und ich konnten ein paar Worte wechseln und ich sagte ihm, wie dankbar ich bin, dass er das alles für uns auf sich genommen hat. 30 Minuten Besuchszeit waren mehr als genug für ihn.

Am nächsten Tag - Freitag - wurde er bereits mittags auf seine Station zurück verlegt und ich kam um 15.00 Uhr, wie dann jeden Tag, zu Besuch.

Dieser Tag war für ihn eigentlich der Schwerste. Er konnte sich noch nicht richtig bewegen, hatte noch eine Infusion und einen Kathether liegen, war im OP Hemd und die Schmerzen waren jetzt mehr zu spüren, als auf der ITS: Außerdem musste er bereits jetzt üben, zu trinken, was noch eine Überwindung war.

Ich versuchte, es ihm, so weit ich es konnte, bequemer zu machen, ihm so weit wie möglich seine eigenen Sachen anzuziehen und ihn abzulenken. Aufstehen musste er bereits mit einem Pfleger, was aber mit der Verkabelung recht anstrengend war. Er hatte 5 OP-Pflaster auf dem Bauch, zwei davon größer. Aus einem kam der Drainageschlauch und aus dem anderen war der Restmagen herausgezogen worden.

Am Sonnabend sah die Sache schon wieder ganz anders aus. Er saß munter im Bett, trank seine Mengen Flüssigkeit (Wasser ohne Kohlensäure oder Tee) fast ohne Probleme und konnte bereits etwas im Zimmer herum laufen. Wir hatten ihm eine 750ml Flasche besorgt, die ihm helfen sollte, die erforderlichen Trinkmengen zu sich zu nehmen. Dazu waren 50 ml Teilstriche aufgedruckt und auch einige ermutigende Sprüche. Da er mindestens 1500ml pro Tag zu sich nehmen sollte, bevor die Infusionen abgesetzt wurden, sollte diese Flasche (zweimal aufgefüllt) eine große Hilfe in den ersten Monaten sein.

So war er heute zumindest schon einmal von den Infusionen befreit. Drainageschlauch und Katheter behinderten Olli aber schon noch stark. Trotzdem spazierten wir langsam den langen Gang der Station hin und her.

1. Essen nach d. OP - Joghurt

Am Sonntag kam dann der Durchbruch. Der Kathether konnte gezogen werden und Olli bekam seine erste „Mahlzeit“, einen Naturjoghurt! Wieder gab es ein Erinnerungsfoto an diesen denkwürdigen Moment!

Olli hat selten etwas so gut geschmeckt nach dieser langen Fastenzeit!

1. Spaziergang nach OP

Danach wurden wir ganz mutig, machten Olli „salonfähig“, packten den Drainageschlauch ein, setzen unsere Schutzmasken auf und wagten einen Spaziergang in den Klinik-Garten, immer mit der Option, früher zurück zu kehren. Es war ein wunderschöner Tag, Olli hatte der Ehrgeiz gepackt und wir schafften es an den „Ententeich“ des Hauses! WOW! Der Rückweg ging dann aber nur noch im Schneckentempo……

Am Montag wurden die mullgepolsterten Pflaster durch Gelpflaster ersetzt. Die Wunden verheilten gut, der Drainagebeutel füllte sich kaum noch. Olli wurde es inzwischen sehr langweilig. Ich bat schon einmal dringend darum, dass ich selbst nach 12 Tagen die Fäden ziehen könnte, da ich dies ja jahrzehntelang in meinem Beruf gemacht hatte. Wir wollten uns in dieser Corona Zeit so wenig wie möglich in einer Arztpraxis aufhalten. Das war in Ordnung und ich bekam das entsprechende sterile Hilfsmittel zum Entfernen der Klammern mit.

Ollis erste Ernährungsberatung fand an diesem Tag statt. Er bekam eine ausführliche Anleitung mit. Am gleichen Abend rief mich Olli an und berichtete, dass er am folgenden Tag nach Hause könnte. An Tag 5.! Der OP- Tag wird als Tag 0 gezählt.

Jetzt muss ich noch etwas zum Thema Medikamente und Diabetes sagen.

Ollis Medikation an diesem Punkt war folgende: 1x täglich 40mg Omeprazol* und 5 mg Ramipril. Da er ja kaum etwas aß, nahm er noch kein Metformin**. Embolex Spritzen sollte er noch einige Tage bekommen. Wer dies nicht selber kann, sollte sich frühzeitig um eine Hilfsperson kümmern oder einen Pflegedienst beauftragen!


* zur Regulation der Magensäure

** Diabetes- Medikation / Tabletten

*** Anti- Thrombose Mittel / Spritze


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